Slow down – Aktivitäten mit dem Hundesenior – wenn sich Interessen und Bedürfnisse verändern

Wenn unsere Hunde älter werden, verändern sich ihre Interessen, aber auch das „Tempo“ mit dem sie unterwegs sind und sich Aktivitäten widmen. Uns betrübt das häufig sehr, aber es ist doch auch ein bisschen so, wie bei uns Menschen, oder? Mit 20 fand ich es prima Donnerstag- bis Sonntagabend auszugehen. Tagsüber gab es natürlich auch immer etwas zu erleben. Und Montag, ja, da war ich eigentlich meist ziemlich fit. Trotz wenig Schlaf und vieler Aktivitäten. Heute frage ich mich ehrlich gesagt oft, wie ich das geschafft habe. Wenn es mal einen Abend spät wird, bin ich am nächsten Tag müde. Soviel „Realtalk“ aus meiner Realität mit aktuell 42 Jahren. Doch zurück zu unseren Hunden, denn darum soll es ja gehen. Hundesenior

Hundesenior – Vom Power Paket zum Geniesser

Wenn Hunde jung sind oder im jüngeren Erwachsenenalter, dann strotzen sie vor Energie und lassen sich für so ziemlich alles begeistern. So sehr, dass wir sie bremsen müssen und dafür sorgen müssen, dass sie ausreichend Ruhepausen bekommen und sie nicht überfordert und überlastet werden. Aber irgendwann kommt der Punkt – nein eigentlich ist es ein schleichender Prozess – wo sich dies verändert. Unsere Hunde beginnen, sich für Dinge mehr Zeit zu lassen. Je älter sie werden, desto langsamer gehen sie die Dinge an. Ich glaube, sie werden auch bewusster in dem was sie tun.

Auch ihre Interessen verändern sich. Das ist etwas, was völlig normal ist und wir als Hundemenschen sollten dies akzeptieren und unterstützen. Dein Hund hat vielleicht nicht mehr so große Freude und auch nicht mehr die Power, über den Agility Parcours zu sausen, aber sicherlich machen ihm andere Dinge Spaß. Vielleicht ist ihm auch die 3stündige Wanderung über unwegsames Gelände zu anstrengend. Das bedeutet aber nicht, dass er nicht mehr gern mit dir in der Natur unterwegs ist.

Wir Menschen tun uns oft schwer zuzulassen, dass sich Bedürfnisse des Hundes verändern

Wir Menschen neigen dazu, so lange es irgendwie möglich ist, mit unseren Hunden den gewohnten Aktivitäten nachzugehen. Irgendwie wollen wir uns häufig nicht so recht eingestehen, dass der Hund das körperlich nicht mehr packt. Oder eventuell auch nicht mehr so richtig viel Freude daran hat. Erst wenn es denn gar nicht mehr geht, akzeptieren wir dies (Die meisten von uns jedenfalls. Ich habe auch schon das Gegenteil gesehen.) Hundesenior

Warum ist das so?

Ich glaube, es ist sehr viel Angst. Angst, dass unser Hund alt wird. Das unterschwellige Bewusstsein, dass das Leben unserer Hunde endlich ist. Das ist menschlich und völlig normal. Aber es hilft deinem Hund nicht, sein Älterwerden auszublenden. Im Gegenteil. Im schlimmsten Fall kann es ihm gesundheitlich schaden, wenn du nicht auf ausreichend auf seine körperlichen Bedürfnisse Rücksicht nimmst. Übe dich in Akzeptanz und nehme den Alterungsprozess deines Hundes dankbar an. Ich weiß, das klingt furchtbar „geschwollen“. Und ich habe auch nicht leicht Reden. Es gibt Tage, da fällt es mir leicht, in anderen Momenten tut es mir schon auch weh zu sehen, dass Tessa älter wirdHundesenior

Was ist der richtige Weg?

Sonst pflege ich immer zu sagen „viele Wege führen nach Rom“. Wenn unsere Hunde älter werden und ihr Körper beginnt sich zu verändern, gibt es nur einen richtigen Weg: Rücksicht darauf nehmen und ihren Bedürfnissen entsprechend handeln.

Aktivitäten für den Hundesenior – Was bedeutet das konkret?

Für mich bedeutet es, dass wir aus einer Fülle an Möglichkeiten schöpfen, um das Leben und Aktivitäten mit unseren Hunden zu gestalten. Gerne gebe ich dir hier ein paar Anregungen dazu: Seniorhund

Nasenarbeit

Auch wenn es mit der Mobilität nicht zum Besten gestellt ist, oder ein Seniorhund einen schlechteren Tag hat, geht Nasenarbeit eigentlich immer. Die kannst du ihm in unterschiedlicher Form anbieten z.B.:

• Im Haus oder Garten versteckte Leckerchen suchen, Leckerchen in einem Karton mit zerknülltem Papier verstecken und sie heraussuchen lassen, oder Schnüffelteppiche. Bei letzterem kann dein Hund sogar im Liegen die Leckerlis erschnüffeln und suchen.
• Auch beim Mantrailing kommt die Nase des Hundes zum Einsatz und du kannst es unglaublich gut auch mit einem älteren Hund machen, da es sich sehr gut auf die körperlichen Bedürfnisse deines Hundes anpassen lässt.
• Gerüche erkennen ist auch eine schöne Möglichkeit, dass unsere Hunde ihre Nase einsetzen.

Was ich an der Nasenarbeit sehr gerne mag ist, dass du es mit deinem Hund als gemeinsame Aktivität gestalten kannst.

Intelligenzspielzeuge

Hierbei geht es natürlich auch darum, an Leckerlis heranzukommen, aber zugleich muss dein Hund mitdenken und eine Strategie entwickeln, wie er darankommt. Intelligenzspiele gibt es für Anfängern aber auch für sehr erfahrene Hunde. Achte darauf, dass du deinen Hund nicht überforderst. Schöner Nebeneffekt: nicht nur das Gehirn wird trainiert, sondern meist auch die Feinmotorik.

Bewusste Spaziergänge Hundesenior

Vielleicht schafft dein Hund es nicht mehr 3 Stunden mit dir spazieren zu gehen. Aber dennoch liebt er es in der Natur unterwegs zu sein. Das stimuliert zum einen sein Gehirn, zum anderen hält es ihn mobil. Setze bewusst auf Langsamkeit. Nimm dir Zeit für eure Spaziergänge und lassen deinen Hund alles in Ruhe erschnüffeln. Trödeln ist erlaubt. Ich fahre mit Tessa auch gern mal an einen anderen Ort zum Spazieren oder gehe einen neuen Weg. Das bietet Abwechslung, auch wenn die Runde nicht so groß ist. Mache Pausen auf dem Spaziergang. Das tut nicht nur deinem Hund gut, sondern auch dir. Nehmt euch Zeit, die Umgebung bewusst wahrzunehmen, tankt neue Kraft, bevor es weitergeht.

Hündische Gesellschaft

Im Alter sind Hunde meist nicht mehr so sehr an Spiel mit anderen Hunden mit vollem Körpereinsatz interessiert. Was viele aber sehr wohl schätzen ist, mit anderen Hunden gemeinsam spazieren zu gehen. Achte darauf, dass eurer hündischer Spaziergefährte mit eurem Hund fein ist und umgekehrt und dass es auch vom Tempo her passt. Das waren jetzt nur einige Punkte, wie du Aktivitäten mit deinem Seniorhund gestalten kannst. Es gibt natürlich noch viele mehr. Wichtig ist immer, dass du jene auswählst, an denen dein Hund Freude hat und die zu seinen körperlichen Bedürfnissen passen. Hundesenior

Hundefitnesstraining

Für mich unverzichtbar und selbst für sehr alte Hunde geeignet ist das Hundefitnesstraining. Du kannst die Übungen immer individuell auf deinen Hund anpassen, förderst und erhältst seine Mobilität und auch sein Kopf arbeitet mit. Zudem habt ihr eine wunderbare gemeinsame Aktivität, die ihr regelmäßig bequem Zuhause ausführen könnt. Hundesenior

Wellness und Wohlfühlmomente

Bewusst beieinander zu sein gibt deinem Hund so viel. Eine wohltuende Massage geniessen die meisten Hundesenioren sehr. Sie entspannt nicht nur und tut der Seele gut. Sie lindert auch muskuläre Verspannungen und auch Gelenkschmerzen.

Welche Aktivitäten liebt dein Seniorhund besonders? Teile sie gern in den Kommentaren mit uns! Hundesenior

Alles Liebe, deine Tina

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