Die Degenerative Myelopathie ist eine Erkrankung des Rückenmarks, die eine langsam fortschreitende komplette Lähmung des Hundes nach sich zieht. Dabei kommt es zu einer Demyelisierung und axonalen Degeneration der weißen Substanz des Rückenmarks. Die Erkrankung selbst ist komplett schmerzfrei. In den meisten Fällen sind ältere und größere Rassen betroffen – ab ca. 9 Jahren. Die Ursache der Degenerativen Myelopathie ist immer noch unbekannt. Es wird allerdings eine genetische Prädisposition vermutet. Die Erkrankung verläuft immer tödlich, eine Heilung ist nicht möglich. Studien zeigen jedoch, dass Hunde, die regelmäßige Physiotherapie erhielten wesentlich länger überlebten. Die Zeitspanne kann je nach Verlauf von wenigen Monaten bis Jahren reichen.
Folgen der Degenerativen Myelopathie
In einem mehr oder weniger langsamen Verlauf kommt es zu einer vollständigen Lähmung des Vierbeiners.
Behandlungsmöglichkeiten
Eine Heilung der Degenerativen Myelopathie ist nicht möglich. Allerdings hilft eine intensive physiotherapeutische Begleitung den betroffenen Vierbeinern enorm und kann den Fortschritt der Erkrankung deutlich verzögern. Denn mittels Physiotherapie kann man den Abbau der Muskulatur und die Funktionsverluste herauszögern.
Differenzialdiagnose Degenerative Myelopathie
Bei einem Verdacht auf Degenerative Myelopathie müssen verschiedene andere mögliche Erkrankungen ausgeschlossen werden. Dazu gehören der Bandscheibenvorfall, das Cauda Equina Compressionssyndrom, das Wobbler Syndrom, eine Neoplasie des Rückenmarks und eine fibrokartilaginöse Embolie.
Häufig betroffene Rassen
Es gibt bei der Degenerativen Myelopathie Rassen, die prädisponiert und häufiger betroffen sind. Dazu gehören:
- Deutscher Schäferhund
- Berner Sennenhund
- Hovawart
- Kuvasz
Wie kann eine Degenerative Myelopathie festgestellt werden?
Um die DM sicher zu diagnostizieren, sind einige spezielle Untersuchungsgänge notwendig:
- Myelographie
- Gentest
- Röntgen/CT/MRT zum Ausschluss der Differenzialdiagnosen
Die Therapieziele der Physiotherapie Degenerative Myelopathie
- Der Hund soll so lange wie möglich fit gehalten werden
- Erhalt der Muskulatur und verzögern des Muskelabbaus
- Verspannungen lösen, die durch Fehlbelastung entstehen
- Koordinationsförderung
- Beweglichkeit des gesamten Körpers erhalten um Knorpelschäden zu vermeiden
- Entlastung überbelasteter Strukturen
- Vorbeugen von Dekubitus und Verletzungen der Pfoten durch Überköten/Pfotenschleifen
In Teil II und Teil III der Blogreihe erfährst du, was die häufigsten Symptome für eine DM sind. Zudem bekommst du wertvolle Tipps, wie du deinen Hund unterstützen kannst und was du auf jeden Fall vermeiden solltest.
Alles Liebe, deine Tina
4 Kommentare zu „Degenerative Myelopathie Teil I – das Krankheitsbild, Ursachen, Diagnose & Therapieziele“
Laut Pubmed ist es fast sicher, dass die Erkrankung der menschlichen ALS sehr ähnlich ist. Wenn dem so ist, handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung gegen die Myelinscheiden des peripheren Nervensystems, die Schwannzellen – vielleicht sogar direkt gegen das Myelin Basic Protein selbst. Nur mal so als zusätzliche Info.
Liebe Petra, vielen Dank für die Info! Darf ich das mit Verweis auf dich mit in den Artikel integrieren? Liebe Grüße